Das Kollektiv

Charlotte Brohmeyer

studierte zeitgenössischen Tanz an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln sowie szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum. Die Kombination beider Studiengänge bildet auch die Schnittstelle ihrer bisherigen Projekte zwischen choreographischer Praxis und Theorie. Zwei Konstanten innerhalb ihrer künstlerischen Tätigkeit sind die physische Auseinandersetzung mit dem Körper als Material und die Suche nach Verhältnissen zwischen menschlichen Körpern und Objekten.
Sie realisierte in diesem Rahmen mehrere Solos und Duette, darunter Von Fall zu Fall, Reactions, Paperwork, Things will happen while they can, Minimal und Wraps & Clicks.
Als Tänzerin arbeitete sie u. a. mit Omar Rajeh, Georg Reischl, Sara Wookey, Yaron Shamir, Martin Sonderkamp, Reut Shemesh, Valerie Kommer, Guy Nader, Niels Weijer, Antonia Baehr und Toula Limnaios zusammen.
Neben ihrer Tätigkeit als freiberufliche Tänzerin und Choreographin unterrichtet sie zeitgenössischen Tanz (u.a. IG-Profitraining Köln, Dock11 Berlin), Contact Improvisation und brasilianische Paartänze.

www.charlottebrohmeyer.com

Jennifer Döring

ist Tänzerin, Tanzvermittlerin in klassischer und zeitgenössischer Tanztechnik sowie GYROKINESIS®-Trainerin. Ihr Interesse konzentriert sich auf somatische, energetische und sensorische Prozesse und darauf, wie diese in der Bewegungsvermittlung konkret werden können. Als Performerin und in der künstlerischen Assistenz arbeitet sie u.a. in Projekten von Özlem Alkış, Maria Golding und Dwayne Holliday. Eigene Arbeiten entwickelt sie kontinuierlich in Kollaboration mit Philine Herrlein (TUN&LASSEN), sowie dem von ihr 2017 mitbegründeten make a move collective, das tänzerisch die Wahrnehmung von Stadt und ihrer Architektur herausfordert.
Sie unterrichtet klassische und zeitgenössische Tanztechnik, absolvierte mehrere Fortbildungen im Bereich Kindertanz und begleitet Tanz-Produktionen mit Kindern und Jugendlichen u. a. im TANZRAUM NEUSS. Seit 2014 ist sie zertifizierte GYROKINESIS®-Trainerin (Level 1 & 2Beginner).

Maria Golding

studierte an der Zürcher Hochschule der Künste und dem Zentrum für Zeitgenössischen Tanz Köln.
Ihre Arbeit setzt einen Fokus auf die Rolle und Beteiligung des Publikums. Sie eröffnet dem Publikum Entscheidungsräume, lädt ein sich zu positionieren, zu entscheiden, wie sie sich zur Arbeit in Bezug setzen und wie sie die Performance erleben möchten.
Sie realisierte bereits mehrere eigene Arbeiten und choreographierte für freie Theaterproduktionen darunter auch die abendfüllenden Stücke: „…and the other“ (2015, Köln); „What happened before“ (2016, Köln) und „zero hero” (2017, Köln). Ihre Arbeiten wurden an verschiedenen Orten in NRW gezeigt (unter anderem: Tanzfaktur Köln; Orangerie Theater im Volksgarten; Kulturbunker Köln) und zu Festivals, wie „Made in Köln” und „zusammen leuchten” eingeladen.
Maria ist Teil des make a move collective, das an der Schnittstelle von Tanz und Parkour arbeitet.
Als Tänzerin arbeitet Maria mit verschiedenen Kompanien, unter anderem mit der Tanzkompanie bo komplex, Les Etoiles Bern, und dem Theater die Baustelle.

Wayne Götz

arbeitet an der Schnittstelle zwischen Physical Theatre, Naturwissenschaft, Improtheater und neuen Medien. Seine aktuellen Arbeiten beschäftigen sich mit dem Thema Vergänglichkeit und dem freudvollen Scheitern.
Er studierte in Heidelberg Philosophie und Religionswissenschaft. Nach einem Minor in Wirtschaft an der Pontificia Universidad de Chile absolvierte er 2013 sein Physik Diplom. In dieser Zeit widmete er sich intensiv dem Improtheater und erlangt den schwarzen Gurt in Judo. Im Anschluss arbeitete er als CEO zweier IT Start-ups, von welchem eines vom BMWi gefördert wurde.
Aktuell untersucht er das Zusammenkommen von wissenschaftlichen Ansätzen und künstlerischem Denken. Seine Arbeitsweise zeichnet sich durch hohen physischen Einsatz und dem Vermengen diverser Disziplinen aus.

Anna Kempin

begann ihre Tanzausbildung 2011 in Freiburg an der freiburger akademie für tanz.
2017 erhielt sie ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes während ihres Studiums an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, wo sie 2019 ihren Abschluss machte. Seitdem arbeitet sie als freie Tänzerin u.a. mit Choreografinnen wie Rafaële Giovanola (CocoonDance) David Hernandez (dh+) und Judith Sanchez Ruiz (JSR company). Seit 2021 ist sie Teil des “Make a Move Collectives“ sowie des “SHIBUI Kollektivs“ unter der künstlerischen Leitung von Emi Miyoshi. In dem Stück »Vis Motrix« von CocoonDance, das in der Kritik des Magazins “tanz“ als »Stück des Jahres 2018/2019« nominiert wurde, ist sie als Rollenübernahme engagiert. 2022 wurde sie als Jurymitglied für die Auswahl der Stipendiatinnen der Studienstiftung des deutschen Volkes (BA Tanz und MA Choreografie) berufen.

Jan Lorys

wurde in Krakau, Polen, geboren. Im Jahr 2015 machte er seinen Abschluss an der Fakultät für Tanztheater in Bytom, Krakau AST. Als Tänzer hat er mit Rebecca Lazier (There Might Be Others), Jozef Frucek (Running Dogman), Radoslav Piovarci (Project MIMO), Ula Sickle (Free Gestures) und Veronica Ritz (Trequanda) zusammengearbeitet. In Polen arbeitete er mit dem Rozbark Dance and Movement Theatre, dem Krakauer Tanztheater (auch als Pädagoge), Ruchomy Kolektyw, dem Krakauer Choreografischen Zentrum, dem STU Theater und dem U-jazdowski Art Centre zusammen. Seit 2017 lebt er in Berlin, wo er mit der Choreografin Isabelle Schad zusammenarbeitet („Reflection“, „Collective Jumps“, „Harvest“, „Der Bau“) und weiter an seiner Bewegungspraxis „Ups and Downs“ arbeitet, die er in professionellen Trainings bei DOCK11 unterrichtet. Seit 2021 arbeitet er mit dem Make a move collective zusammen. Er hat auch schon als Lagerarbeiter, Fabrikarbeiter und Tellerwäscher Geld verdient. Neben dem Tanzen isst er gerne Eiscreme.

Karoline Strys

ist freischaffende Künstlerin auf der Schwelle von Tanz, Theater und Stimme. In ihrer Arbeit setzt sie sich mit unterschiedlichen Themenfeldern auseinander, und tritt dabei bewusst in einen transdisziplinären Dialog mit anderen Künstler*innen, um die eigene Perspektive stets zu hinterfragen und neu auszuloten.
Sie ist Mtiglied im all-female Neue Musik Ensemble The Psychedelic Choir, sie ist Mitbegründerin des make a move collective, sowie Kuratorin im Vorstand des Profitraining Köln e.V. Als Tänzerin wirkte sie mit in Projekten von Reut Shemesh, Stephanie Thiersch, Özlem Alkis, Dwayne Holliday, u.a. und ist vermittelnd tätig in der Contact Improvisation und zeitgenössischem Tanz (Profitraining). Derzeit vertieft sie gerade ihre Forschung zu The Listening Body, eine kinästhetische Auseinandersetzung in einer Verschränkung von Körper, Klang, Bewegung und Stimme an der FU Berlin, in Form von Workshops, unterschiedlichen Projekt- und Vortragsformaten (Leitung der JeKits-Fortbildung, Vortrag und Publikation für die Gesellschaft für Tanzforschung).

www.karolinestrys.com

Tim Weseloh

ist freischaffender Tänzer, Performer und Lichtgestalter.
Er arbeitete mehrere Jahre mit und für die Tanzkompanie physical virus collective (pvc), unter künstlerischer Leitung von Graham Smith, am Stadttheater Freiburg.
Dort erlernte er durch Salim Ben Mammar, Laurent Piemontesi und Yann Hnautra (Yamakasi) die Bewegungskunst „L´art du déplacement“, welche ihn durch ihr organisch-urban, geerdetes Grundgerüst in seiner Arbeitsweise und tänzerischen Entwicklung sehr geprägt hat.
Während seiner Zeit in Berlin (2014-2019) arbeitete Tim für die Tanzfabrik Berlin und die Uferstudios in verschiedenen Formaten als Licht und Tontechniker. Des Weiteren sind performative Arbeiten entstanden unter anderem mit Shai Faran, Chaim Gebber, Stefanie Thiersch und der Cie. Willie Dorner.
2017 ist er Mitgründer des make a move collective und erforscht seitdem mit diesem den öffentlichen Stadtraum.
In seiner eigenen Arbeit fokussiert er sich derzeit auf die Schnittstelle zwischen zeitgenössischem Tanz und der Bewegungskunst „L´art du déplacement“. Und folgt seinem großen Interesse, Orte abseits von gewöhnlichen Bühnensituationen performativ zu erkunden.

www.tim-weseloh.art

Ehemalige

Salim Ben Mammar

stellt gerne neue Rekorde auf, wenn es darum geht Strecken auf den Händen zurückzulegen oder geräuschlos auf hohen Mauern zu landen. Er erlernte, „L‘art du déplacement“ in Paris bei „Yamakasi“, den Begründern dieser Fortbewegungskunst. Sein ehrgeiziger, effizienter und extrem eleganter Bewegungsstil macht ihm zum Parkourmeister der Crew.
Salim arbeitete und tanzte u.a. mit und für Willi Dorner, Club Guy&Roni, BoKomplex, Ludger Vollmer, Didier Théron, Aura Dance Company, Vera Sander, Douglas Bateman, Theater die Baustelle, Nanine Linning Dance Company (als Gast), Stephan Weiland, Theater im Marienbad, Oper Bonn, Nina Wollny, Nina Hänel, Polymer DMT, Dwayne Holliday, Graham Smith… in und außerhalb Deutschlands.

Clara-Marie Müller

hat an der Zürcher Hochschule der Künste und in Barcelona studiert und 2015 einen BA in Bühnentanz und Tanzvermittlung am ZzT an der Hochschule für Musik und Tanz Köln absolviert.
Sie arbeitete bisher u.a. mit/ für Sharon Friedman, Simone Forti, Marina Abramovic, Anna Konjetzki, Georgia Sagri, Özlem Alkis, Lucas Pablo Condro, Céline Bellut, Stephanie Thiersch/Mouvoir u.v.m; zuletzt mit Lina Höhne und Teresa Hoffmann für die Produktion „re-member“ in Kampnagel 2020.
In eigenen Arbeiten „Anima“ (Köln 2017) und „H AIR“ (Athen 2019), beide in Zusammenarbeit mit Soundkünstler*Innen entstanden, sucht sie nach spezifischen körperlichen Praktiken und danach, die Zusammenarbeit und Rollen zwischen Komponist*in und Choreograph*in/ Tänzer*in und Musiker*in neu auszuloten. 2018 erarbeitete Clara als Teil des Raumpflegekollektivs im Buchenwald Mahnmal in Weimar zum 60. Jahrestag einen Performance-Spaziergang in der Auseinandersetzung mit dem Thema Erinnerung. Sie gibt zudem Workshops und Trainings für Tanz, Bewegungsrecherche und künstlerisch-kreatives Arbeiten in diversen Kontexten. Clara lebt in Köln, zurzeit macht sie eine Feldenkrais-Ausbildung mit dem Interesse dieses Wissen mit dem Tanz zu verbinden und in ihre Tanzpraxis und künstlerische Arbeit einfließen zu lassen.

Philosophie des make a move collective

# alternative Betrachtung des städtischen Raums als kreative Belebung
Im Alltag folgen wir alle einer vorgegebenen Choreographie durch einen urbanen Raum, der durchzogen ist von einem Regelwerk, das uns einverleibt ist und uns sagt, wie wir uns (zu) bewegen (haben). Meist unbewusst lassen wir uns lenken von Strukturen aller Art, sei es zur eigenen Sicherheit oder zum Zweck der Funktionalität im Stadtverkehr. Dabei stellt sich in unserer Bewegung ein Automatismus ein, dessen wir uns nicht mehr bewusst sind. Der öffentliche Raum einer Stadt ist so gestaltet, dass wir den einfachsten Weg nehmen. Wir geben die Verantwortung an geebnete Wege ab, der Blick ist auf das Smartphone fixiert, die Wahrnehmung auf das Geschehen um uns herum wird zerstreut oder gänzlich ausgeblendet.

Aus anthropologischer Sicht ist der Mensch das einzige Lebewesen, das sich über die Jahrhunderte nicht körperlich seiner Umgebung angepasst hat, sondern stattdessen die Umgebung seinen Bedürfnissen entsprechend anpasst und umstrukturiert. Der Traceur dagegen verändert seine Umgebung nicht, er alterniert lediglich seine Sichtweise darauf. Alles bleibt materiell wie es ist, aber sinnbildlich wird etwa eine Mauer nicht mehr als Hindernis oder Grenze aufgefasst, sondern als Möglichkeit zum Übergang. Den philosophischen Grundgedanken des Parkour, der sich respektvoll den Stadtraum zu Nutze macht, erweitern wir um einen zeitgenössischen Ansatz, der den Blick des Zuschauers miteinbezieht. Die Herausforderung besteht darin den Perspektivwechsel nicht nur für den Tänzer, sondern auch für den Zuschauer oder Passanten erfahrbar zu machen, seinen Blick zu öffnen und ihn in Bewegung zu bringen.

Pressestimmen

„Wo sonst, wenn nicht an diesem Ort, könnte an diesem Nachmittag ein „Denkmal“ ganz aus Schuhen entstehen? Die City Runner vom Kölner make a move collective vereinen Elemente von Parkour und zeitgenössischem Tanz. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht – musikalisch begleitet von Max Riefer und seinen Studenten aus Malaysia – mit Blick auf den revitalisierten Industriekomplex eine Brücke zwischen dem gestern und morgen zu schlagen. Schuhe spielen dabei eine zentrale Rolle. Hier kommen die Besucher ins Spiel.“ – Stadt Primasens 

„Die City Runner des Kölner make a move collective bespielten den Platz mit ihrem Mix aus akrobatischem Parcours und modernem Tanz und bezogen die Arkaden in luftiger Höhe und den Brunnen mit ein.“

„Auch in der Fußgängerzone, auf dem Schloßplatz und später in der Rheinberger-Passage amüsierten, begeisterten die sieben Runner mit ihrem akrobatischen Programm.  Sie zeigten mit ihren Aktionen auch einen neuen Blick auf die konkrete Stadt – und irritierten auch mal Passanten.“

„[…] bevor die City Runner das Publikum mit ihren akrobatischen ‚lebenden Bildern‘ und Aktionen über die Rheinberger-Passage zum Joseph-Krekeler-Platz lenkten.“ – Markus Fuhser, Pirmasenser Zeitung, 20.08.18